Mit dem Hessisch Dynamite Racing Team kurz HDRT war ich, wie auch 2017 schon als wir 13. geworden sind, am Start gewesen. Das sympatische Team aus Friedberg bei Frankfurt kenne ich bereits seit fast 4 Jahren.
Zu meinen Teamkollegen gehörte Jens Widdra (obere Reihe 3. vl.), der diesmal nicht selbst gefahren ist, sondern sich hauptsächlich als Teamchef mit viel Herzblut um Taktik und Organisation gekümmert hat, welches bei diesem turbulenten 12h Rennen viel Engagement von ihm abverlangen sollte.
Andreas Pfister (untere Reihe 1. vl.), 2 facher ETCC (European TouringCar Championship) Vizemeister und Serienorganisator der Pfister Racing Tourenwagen Challenge, in dessen Rahmen ich im Chevrolet Cruze Eurocup an den Start gehe. Zudem die HDRT Urgesteine Moritz Haindl (obere Reihe 4. vl.) und Philipp Abersfelder (obere Reihe 1. vl.), sowie André Wächter (untere Reihe 2. vl.). Franck Wagneur (im Kart sitzend), welcher ebenfalls schon im Chevrolet Cruze Eurocup und Dacia Logan Cup hinter das Lenkrad griff, war ebenfalls mit von der Partie. Das Ziel war ganz klar - mit HDRT in die Top 10 zu fahren!
Jedoch stoppte ihn bei seinem Vorhaben nach nicht einmal einer Stunde ein technischer Defekt. Der Zahnriemen, der beim Kart dafür zuständig ist die Kraft des Motors auf die Hinterachse und damit an die Hinterräder zu übertragen, hatte sich in seine Bestandteile aufgelöst und er schaffte es gerade noch so in die Boxengasse zu rollen. Dort herrschte daraufhin viel Hektik und er konnte mit einem Ersatzkart das Rennen fortsetzen. Verloren haben wir knapp über eine Minute und lagen damit abgeschlagen auf dem 19. und damit letzten Platz. Während er versuchte sich wieder an das Feld heranzukämpfen, gab es nicht mal fünf Runden später erneut einen Defekt. Diesmal hatte der Zahnriemen Zahnausfall und Andreas steuerte erneut die Boxengasse an. Er musste fast eine komplette Runde mit einem durchrutschenden Riemen fahren, der Kartwechsel funktionierte dafür diesmal in der Box deutlich schneller.
Unter dem Strich belief sich der Zeitverlust erneut bei etwas über einer Minute. Doch wir gaben nicht auf und so versuchte jeder Fahrer sukzessiv Anschluss an die hinteren Plätze herzustellen, sodass ich auf Platz 17 das Kart als 5. Fahrer am Mittag für meinen ersten Turn von Philipp übernahm. Dieser ging über eine Distanz von einer Stunde und ich musste ohne Training nach 3 Jahren die Strecke schnell wieder kennen lernen. Die fünfte Runde lag bereits auf dem Niveau des Mittelfeldes, das Tempo der Spitze konnte ich aber bis zum Schluss nicht mitgehen. Da machte sich einfach die Erfahrungen der hauptsächlich lokalen Teams und Fahrer auf dem Odenwaldring eindeutig bemerkbar. Am Abend lief es dafür schon deutlich besser. Bei abkühlender Strecke konnte ich mich trotz eines anfangs stark übersteuernden Karts um etwas mehr als 0,5s. pro Runde steigern und meine Fahrweise so anpassen, dass die Hinterreifen abkühlten und das Fahrverhalten mir wieder zusagte.
Dafür hatte ich die letzte halbe Stunde nicht nur mit den schwierigen Sichtverhältnissen bei Dunkelheit mit blendendem Flutlicht zu kämpfen, sondern eine Blase an meiner rechten Hand platzte auf, was ordentlich brannte und jede der unzähligen Kurven nochmals anspruchsvoller gestaltete. Mit beherzten Überholmanövern konnte ich HDRT das ein oder andere mal zurückrunden und bei meinem diesmal fast 90-minütigen Turn einen Rückstand von einer Minute auf den 16. Platz bis auf knapp 20s. Rückstand reduzieren. Moritz Haindl versuchte die letzte halbe Stunde mit schnellen Runden noch Platz 16 zu überholen, doch am Ende fehlte die Zeit und so überfuhr er um 21:37 Uhr auf Platz 17 liegend nach 12h die Ziellinie.
Alles in allem war es ein unheimlich schwieriges Rennen gewesen, wo ohne Pannen ein deutlich besseres Ergebnis drin gewesen wäre. Aber das ist eben die harte Seite des Motorsports. Wir haben als Team zusammen gehalten und nicht aufgegeben. Am Ende des Tages ist es das was zählt. Ich bedanke mich bei Jens Widdra für die Möglichkeit erneut für HDRT ein Rennen zu bestreiten und seine Top Organisation. Er hat mit viel Herzblut den ganzen Tag für das Team abseits der Strecke gekämpft, was sehr motivierend war. Zudem bedanke ich mich bei meinen Teamkollegen für die gute Zusammenarbeit und die tollen "Benzingespräche". Und nicht zuletzt auch bei Alexandra Weinberg sowie bei Christian Denger, die tolle Bilder von dem unvergesslichen Event gemacht haben!